Kirchen und Klöster im alten Russland

Am vergangenen Donnerstag hielt Hanno Hafner von der Deutsch-Russischen Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Volkshochshule einen Dia-Vortrag über „Kirchen und Klöster im alten Russland“ im Großen Saal der VHS. Sein Vortrag behandelte in erster Linie Bauwerke aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Anhand einzelner Beispiele wies er darauf hin, dass die Russische Baukunst durchaus mit der westeuropäischen viele Gemeinsamkeiten hat. Als Beispiel nannte er an erster Stelle die Sophien-Kathedrale in Kiew, die viele Gemeinsamkeiten mit dem Dom zu Speyer hat. In Kiew wurde mit dem Gründungsbau im Jahr 1037 begonnen, der Grundstein in Speyer wurde um das Jahr 1030 gelegt. Die Sophien-Kathedrale ist eine fünfschiffige Kreuzkuppel­kirche, beherrscht von der zentralen Kup­pel über der Kreuzung zweier Tonnenge­wölbe. Mit vielen eindrucksvollen Dias zeig­te der Referent, wie im Innern Architektur und Bildprogramm zu einer unlöslichen Einheit verschmelzen. Ungewöhnlich in­nerhalb des byzantinischen Kunstkreises ist die Verbindung von Mosaik und Wand­malerei. Mosaik schmückt die architekto­nisch und liturgisch wichtigsten Stellen: Kuppelraum und Apsis.

Im Verlauf des Abends wurde das sehr in­teressierte Publikum mit weiteren Beispie­len der russischen Baukunst aus dieser Zeit (11. und 12. Jh.) bekannt gemacht.

– der Uspenskij-Kathedrale in Wladimir, erbaut 1158-61 von Andrej Bogoljubskij, der Pokrow-Kirche am Nerl-Fluss (Zerkow Pokrowa Bogomateri zu deutsch Maria Schutz und Fürbitte) erbaut 1165. Von die­ser Kirche geht eine starke Wirkung aus, die nicht nur durch die schöne landschaftli­che Lage, inmitten weiter Wiesen auf einer leichten Anhöhe über einem Weiher be­dingt ist. Der ungewöhnliche Zauber liegt hauptsächlich in der Harmonie der Propor­tionen und in dem scheinbar schwerelosen Emporstreben des Baukörpers dieser Kreuzkuppelkirche,

– der Stadt Susdal, Ausgangspunkt der Entwicklung dieser Stadt ist das annä­hernd quadratische Landstück in der Kamenka-Schlinge, das Gelände des heuti­gen Kreml. Etwa zu Beginn des 11. Jh. wurde es durch einen Graben an der Ost­seite zur Insel gemacht und mit Erdwällen und Pallisaden befestigt. In Susdal entwi­ckelte sich eine eigenartige Klosterland­schaft. 1207 wurde eines der bedeutends­ten Klöster gegründet, das der Gewand­niederlegung, daneben gibt es noch an die 10 andere Klöster (Dreifaltigkeits-, Alexan­der-, Wwedenie und Wassilijkloster). Am Schluss der Veranstaltung macht Herr Haf­ner den Vorschlag, bei genügendem Inte­resse eine Exkursion zu den geschilderten Stätten anzubieten.

Am Donnerstag, 21.11. hält Daniela Maier im Großen Saal der Volkshochschule Ett­lingen einen Diavortrag zum Thema „Das große Experiment-Russische Avantgarde­kunst 1915 bis 1932“.

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