KINDERCHOR HARMONIE VOM 2. BIS 6. APRIL IN ETTLINGEN

Vorfreude auf „Harmonie“

Kinderchor aus der Partnerstadt Gatschina gibt ein Gastspiel in Ettlingen

Ettlingen (afa). Der Kinderchor „Harmonie“ der Musikschule Gatschina stattet Ettlingen vom 2. bis 6. April einen Besuch ab. Ein Höhe­punkt des fünftägigen Aufenthalts: Am Don­nerstag, 3. April, um 19.30 Uhr werden die 23 Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren unter der Leitung von Irina Roganova in der Aula des Eichendorff-Gymnasiums auf treten. Das Repertoire des Chores aus Ettlingens Partner­stadt umfasst klassische russische Musik, geistliche Lieder aus Russland, russische Volksmusik sowie internationale Stücke. In dem „Doppelkonzert“ wird ebenfalls der Chor des Eichendorff-Gymnasiums unter der Lei­tung von Traute Schanker zu hören sein. Der Eintritt ist frei.

Bereits 1991 gastierte Irina Roganova auf Einladung der Deutsch-Russischen Gesellschaft (DRG) mit einem Kindermusiktheater aus Gatschina in Ettlingen. Aus diesem Musiktheater ging der Chor „Harmonie“  hervor,  der bereits mehrere Male in Ettlingen auf trat, etwa mit zwei Konzerten 2005 in der Liebfrau­enkirche  sowie 2006 im Asam-Saal. Die Al­tersgruppe der 10 bis 15-Jährigen war allerdings erst einmal in der Albstadt, als sie vor drei Jahren auf einer Konzertreise nach Spa­nien einen Zwischenstopp einlegten und im Albert-Stehlin-Haus sangen.

Der Besuch des Chores in der kommenden Woche wird von der DRG organisiert. Laut dem Vorsitzenden Gerhard Laier laufen die Vorbereitungen seit Dezember des vergangenen Jahres. Untergebracht werden Chorleiterin, Kinder und einige Mütter und Schwestern, die sie begleiten, größtenteils bei Privatperso­nen. „Außerdem unterstützt uns das Rote Kreuz“, sagt Laier, der die jungen Sängerin­nen und Sänger am Mittwochabend in Ettlin­gen erwartet. Sie befinden sich seit Samstag auf Tournee und werden aus der Niederlande, wo sie zuvor ein Gastspiel geben, mit dem Bus anreisen. Die Vorfreude bei den deutschen Freunden des Chores ist groß. Als Rahmenpro­gramm hat die DRG einen Besuch eines Wohn- und Erlebnisparks in Rheinau-Linx organi­siert. Ein Zwischenstopp in Baden-Baden ist in Planung.

Neben dem Doppelkonzert mit dem Schul­chor des Eichendorff-Gymnasiums singt der Chor „Harmonie“ am Freitag, 4. April, um 15:30 Uhr im Stephanus-Stift und begleitet am Samstag, 5. April, um 18 Uhr den Gottes­dienst in der Kirche St. Wendelin in Ober­weier. Zudem gibt es gegen Ende der Woche einen städtischen Empfang

 

Klare Stimmen faszinierten

Kinderchor aus Ettlingens Partnerstadt Gatschina gab Konzert im Eichendorff-Gymnasium

Mit ernsten Mienen stehen sie auf der Bühne, ihre silbernen Westen glitzern festlich im Rampenlicht. Von Nervosität keine Spur. Zu­mindest ist den 23 jungen Sängern aus Gat­schina nichts anzumerken. Ruhig und gefasst haben sie nur Augen für ihre Chorleiterin und warten aufmerksam auf das Startzeichen. Dann malt Irina Roganova eine geschmeidig elegante Geste in die Luft, und gläsern heil tönt ein Lied aus Alexander Borodins he­roischer Oper „Fürst Igor“ durch die Aula des Eichendorff-Gymnasiums. Bewunderung raunt durch den Saal und von irgendwoher murmelt es begeistert: „Glockenrein und stimmgewaltig.“ Bereits 1991 gab es zarte An­näherungen zwischen Ettlingen und Gatschina und den ersten kulturellen Austausch: Damals gastierte Irina Roganova mit ihrem Kindermu­siktheater in Ettlingen, und nur ein Jahr spä­ter, im Juni 1992, setzten die Stadtoberhäupter Victor Lebedev und Josef Offele ihre Unter­schriften unter die Partnerschaftsurkunde. Seitdem herrscht ein reger Austausch zwi­schen den beiden Städten und immer wieder besuchen verschiedene Chöre der Musikschule Gatschinas die Stadt an der Alb. Am Donners­tagabend zeigte der Kinderchor „Harmonie“ unter der Leitung von Irina Roganova sein Können. Das Repertoire der zehn- bis 15-jäh­rigen Sänger reichte von klassisch russischen Komponisten, wie Borodin und Tschaikowsky, und geistlich orthodoxen Psalmen über russi­sche Volks- und Kinderlieder bis zu Beetho­vens „Ode an die Freude“, in deutsch und rus­sisch. Und sie bezauberten, von Helena Michailjukowa am Piano begleitet, mit ihren kla­ren Stimmen die vielen Zuhörer.

„Es ist mir ein besonderes Vergnügen, dass diese Veranstaltung im Eichendorff-Gymnasi­um stattfinden kann“, sagte Gerhard Laier, Vorsitzender der deutsch-russischen Gesell­schaft, die das Konzert organisiert hatte: „Weil ich selber vor 48 Jahren hier Abitur gemacht habe.“ Er erzählte, charmant ins russische übersetzt von Igor Smirnoff, Deutschprofessor in St. Petersburg, dass Direktorin Andrea Meßmer auf Anhieb von der musikalischen Idee fasziniert war und Musiklehrerin Traute Schansker einen Beitrag ihres Schüler-Eltem- Lehrer-Chors zusagte. Die rund 30 Sänger mit Referendar Markus Kopp am Klavier eröffne­ten mit Volksliedern das Gemeinschaftskon­zert, und bei Schumanns „Zigeunerleben“ und dem Ohrwurm der Beatles „When I’m 64“ ka­men sie so richtig in Schwung. Als Abschluss und unter tosendem Applaus sangen die Chöre gemeinsam zwei Strophen des Liedes „Der Mond ist aufgegangen“: Auf die Schnelle hat­ten die russischen Kinder noch den deutschen Text gelernt.

BNN, Susanne Marschall

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