Projekt mit Unterstützung von EVZ

Arbeitstreffen in Gatschina vom 11.05.2008- 16.05.2008

Aussichten des Projektes entsprechend den Bedingungen in Gatschina und den Möglichkeiten von Deutschland

Kurzreferate:

  1. Golubeva L.N.
  2. Fokina E.V.
  3. Raimova L.P.
  4. Janikina J.V.
  5. Osmanova E.A.
  6. Luzgina O.J
  7. Trofimova G.N.
  8. Bistrova Z.P.
  9. Hans-Günter Fichtner 
  10. Ottilie Vielsäcker
  11. Gerhard Laier

Ettlinger Delegation in Gatschina

Gemeinsame Weiterentwicklung der Seniorenarbeit in Gatschina in 2009 und Folgejahren“ mit dieser Zielsetzung weilte eine Delegation aus Ettlingen in Gatschina, ihr gehörten der Vorsitzende der Deutsch-Russischen Gesellschaft Gerhard Laier, der Vorsitzende des Seniorenbeirats Hans-Günter Fichtner und Seniorenbeirätin Otti Vielsäcker an. Schon im Februar hatte eine achtköpfige Delegation aus dem Sozialreferat Gatschinas im Rahmen des Anfang2008 gestarteten Anbahnungsprojekts Einblick in die Ettlinger Seniorenarbeit durch Einführungsvorträge und Besuche sozialer Einrichtungen gewinnen können. Das Projekt wird von der Berliner Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ gefördert. Diese Stiftung unterstützt u.a. Projekte, die sich die Versöhnung zwischen Deutschen und Menschen in osteuropäischen Ländern, die besonders unter der nationalsozialistischen Okkupation während des 2. Weltkrieges gelitten haben, zum Ziel gesetzt haben. Während des sechstägigen Besuchs der Ettlinger Delegation sollte erarbeitet werden, welche Aufgaben 2009 auf dem Gebiet der Seniorenarbeit in Gatschina gestartet werden können und wo eine Unterstützung aus Ettlingen wünschenswert und sinnvoll wäre. Besuche in verschiedenen Einrichtungen der sozialen Betreuung von alleinstehenden Senioren, wie auch von Einrichtungen für Kinder mit körperlichen, gesundheitlichen oder geistigen Handicaps und deren Betreuung machen deutlich, dass im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten bereits heute große Anstrengungen zur Betreuung dieser Personengruppen unternommen werden. Einen tiefen Eindruck hinterließ bei der Ettlinger Delegation ein Zusammentreffen mit Betroffenen der Belagerung Petersburgs bzw. der deutschen Besetzung Gatschinas sowie mit Menschen, die von Verschleppung und Zwangsarbeit betroffen waren. Aus der Gruppe der Betroffenen wurde aber auch von Deutschen berichtet, die sich ihnen gegenüber menschlich und korrekt verhalten hatten. Ganz gerührt waren die Ettlinger Vertreter, als eine 85jährige Dame ein selbst formuliertes Begrüßungsgedicht und selbst gestrickte Deckchen in handgemaltem Geschenkpapier überreichte. Alle spürten, die Zeit für eine Aussöhnung ist tatsächlich gekommen. Vor diesem Hintergrund beschlossen die Vertreter Ettlingens und Gatschinas 2009 drei Projekte zu starten:

  1. Schüler im Alter von etwa 15 bis 17 Jahren sollen die Zeitzeugen zu ihrem Leben und Erleben während des 2. Weltkrieges befragen und entsprechend dokumentieren. Befrager und Befragte werden mit Bild und einigen persönlichen Daten kurz vorgestellt. Die Dokumentation wird sowohl in Gatschina als auch in Ettlingen erstellt und jeweils in russischer wie auch in deutscher Sprache veröffentlicht, und zwar in einem gemeinsamen Buch, das in beiden Städten erscheinen soll.
  2. Ettlingen unterstützt Gatschina beim Aufbau der so genannten „Schule des dritten Alters“ zur Gewinnung und Ausbildung von Freiwilligen für den Aufbau von generationsübergreifenden Freiwilligendiensten.
  3. Gatschina startet mit der Initiierung von Aktivgruppen mit Freizeitangeboten für die ältere Generation. Bei Bedarf kann auf die Erfahrung Ettlinger Senioren zurückgegriffen werden. Zielsetzungen und Projekte der gemeinsamen Beratungen wurden anschließend auch imr egionalen Fernsehen in einer Livesendung vorgestellt, an der von deutscher Seite Gerhard Laier und Hans-Günter Fichtner teilnahmen. Während der laufenden Sendung hatten die Zuschauer die Möglichkeit, direkt an die Teilnehmer der Fernsehdiskussion Fragen zu stellen. Einen besonderen Wunsch äußerten die Behindertensportler: Sie baten um Unterstützung bei der Beschaffung eines weiteren Behindertentransportbusses, da zurzeit mit dem einen vorhandenen Bus immer nur eine Behindertengruppe an einer Veranstaltung teilnehmen könne. Die Ettlinger Delegation sagte zu, sich um private Sponsoren zu bemühen. Mit einem gemeinsamen Abend nahm die Ettlinger Delegation bei viel Gesang und angeregter Unterhaltung Abschied von den Mitarbeitern des Sozialreferats und den Senioren. Danach stand noch ein Besuch bei der Russisch-Deutschen Gesellschaft auf dem Programm, bei deren Mitgliedern die Ettlinger herzlich aufgenommen und zum Schluss auch herzlich verabschiedet wurden.
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