Eine Brücke der Humanität Nach Gatschina

Initiative der Polizei

Ettlingen (kg). Für die russische Partnerstadt Gatschina will die Arbeitsgemeinschaft „Die Polizei hilft“, die auf Anregung Ettlinger Polizeibeamter gegründet wurde, aktiv werden. Polizeipräsidentin Hildegard Gerecke und Oberbürgermeister Josef Offele haben die Schirmherrschaft übernommen und damit gleichzeitig ihre Unterstützung signalisiert. Bei der Gründungsversammlung ist Günter Cramer, Leiter des Polizeireviers Ettlingen, zum Vorsitzenden gewählt worden, Albert Wanner übernahm die Geschäftsführung und Rolf Martin fungiert als Schatzmeister. Zu Beisitzern wurden Edgar Grünbacher, Richard Linder, Erich Schorb und Dr. Rüdiger Dirkesmann von der Deutsch-Russischen Gesellschaft berufen. Wie der neugewählte Vorsitzende bei der Gründungsversammlung informierte, hat sich die Stadt Ettlingen bereiterklärt, der Arbeitsgemeinschaft Lagerräume zur Verfügung zu stellen.
Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, in Zusammenarbeit mit der Miliz Gatschina Transporte und Geschenksendungen von Familie zu Familie sowie anderer Hilfsgüter zu organisieren und somit die Städtepartnerschaft zu fördern. Gleichzeitig wollen die Ettlinger Polizeibeamten auch die Kontakte zu ihren Kollegen in der Partnerschaft ausbauen und festigen.
Exakte Vorstellungen über die Hilfeleistungen und die Transporte nach Gatschina liegen vor, sie wurden von Hans Mücke, dem in den Ruhestand getretenen Chef des Polizeireviers, zusammengestellt. Durch die Sammeltransporte will man direkte Hilfe leisten. Die Transporte, die von Ettlinger Polizisten in ihrer Freizeit ausgeführt werden, sollen sicherstellen, daß die Spenden und Hilfsgüter in Gatschina ankommen und dort an die Empfänger zugestellt werden.
Bei den Transporten setzt man auf Sponsoren, erklärte Günter Cramer gegenüber den Badischen Neuesten Nachrichten, und verwies darauf, daß die Arbeitsgemeinschaft eng mit der Deutsch-Russischen Gesellschaft Ettlingen zusammenarbeiten wolle.
Exakt sind die Vorstellungen für die Fahrten, die rechtzeitig publiziert werden, damit die Güter bei der Sammelstelle abgeliefert werden können. Sechs Tage Fahrt, drei Tage Hin- bzw. Rückfahrt und vier Tage Aufenthalt in Gatschina sind jeweils eingeplant. Bereits zugesagt ist die Polizeibegleitung der Transporte in Rußland, in Weißrußland allerdings muß diese Begleitung noch organisiert werden. Die Ettlinger Polizisten wollen eine preisgünstige humanitäre Brücke zwischen den beiden Partnerstädten schlagen und die Verbindungen dadurch ausbauen. Oft, so Günter Cramer, habe es in der Vergangenheit daran gefehlt, die Hilfsgüter kostengünstig und sicher in die Partnerstadt bringen zu können. Daran seien letztlich die Absichten vieler Ettlinger Familien gescheitert, Geschenkpakete befreundeten Familien und Bedürftigen in der Partnerstadt Gatschina zukommen zu lassen.

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