25. Jubiläum der DRG


Katyusha beim 25. Jubiläum der DRG
Teilnehmerliste (23.10.-28.10.2014)

Ivanova, Liudmila- Leiterin der Gruppe

Elena Suraleva-Vertreterin der Stadt Gatschina

Presniakova Iulia-Modedesignerin

 

Ageeva Jana

Bogomolova Elena

Suraleva Ekaterina

Novikova Oksana

Magomedova Alena

ЭТТЛИНГЕНЕ ОТМЕТИЛИ ЮБИЛЕИ НЕМЕЦКО-РУССКОЙ ДРУЖБЫ
В пятницу, 24 октября, в Эттлингене (это немецкий побратим Гатчины) отметили 25-летие со дня создания немецко-русского общества.
На празднике, который собрал 90 членов общества и гостей, в том числе из ГатЧИНЫ, выступили 6ЫВП1ИЙ бургомистр города господин Оффеле и бывший депутат городского совета господин ЛорХ – ОНИ СТОЯЛИ У ИСТО- ков создания общества. По словам господ
ина (Оффеле, немецко-русское обществу родившееся в эпоху, когда рухнул «железный зана­вес», должно и впредь, как бы ни строилась политика двух наших государств, руководствоваться тем, что самое ценное в мире – это человеческие отношения, и нужно обращаться не назад, в историю, а вперед, в буду­щее, когда мы думаем о раз­витии этих отношений. 

Помощник главы Гат­чины Елена Суралева вручила председателю не­мецко-русского общества господину Лайеру благо­дарность главы города. а председатель комиссии по ЖКХ Гатчины Галина Паламарчук – поздрави­тельное письмо от главы администрации Гатчин­ского района Елены Лю­бушкиной, в котором со­держалась благодарность немецким друзьям за гу­манитарный вклад в раз­витие взая моотношений наших двух городов. Пред­ седатель гатчинского русско-немецкого об­щества Наталья Доро­хова в своем поздрав­лении отметила, что члены двух обществ Гатчины и. Эттлинге­на – это давно одна большая семья, ко­торая сильна своими традициями, актив­ной. взаимопомощью и неизменным радуши­ем. Гатчинский театр костюма «Катюша» порадовал членов не­мецко-русского обще­ства Эттлингена сво­им выступлением.
ГАЛИНА ПАЛАМАРЧУК

Wolfgang Lorch

Über 25 Jahre Partnerschaft nachgedacht 

Gedankensplitter-Reflektionen-Stimmungsbilder
Wolfgang Lorch

Das war in den Anfangsjahren der Partnerschaft. 1993 – der Vorsitzende der DRG – Dr. Rüdiger Dierkesmann – organisierte eine Reise nach St. Petersburg (Leningrad). Karl Still, ein Parteifreund, war mit dabei. Beim eindrucksvollen Denkmal zur 900-tägigen Belagerung von Leningrad sagte er mir unvermittelt im Gespräch: „Siehst Du, so ändern sich die Zeiten. Vor über 50 Jahren war ich hier als junger Soldat an der russischen Front. Irgendwann in einem Gefechtsschlamassel mit der Roten Armee landete plötzlich ein russischer Soldat in meinem Schützengraben. Beide waren wir zutiefst erschrocken, schauten einander verblüfft an, fast gelähmt. Da zog der Rotarmist aus seiner Brusttasche ein Foto mit dem Bild seiner Familie. Ich zeigte ihm mein Soldbuch. Glaub mir, wenn’s nach uns gegangen wäre, der Krieg wäre sofort beendet gewesen.“ Wieder zu Hause, erzählte ich diese Episode in der Schule einem älteren Kollegen. Da schilderte er mir, wie er an der russischen Front einen Politkommissar der Roten Armee nach dessen Gefangennahme überstellt bekam mit dem Befehl, ihn sofort zu erschießen. Das war schrecklich für ihn. Er sagte: „Ich ging mit dem Russen in den nahen Wald hinein, um ihn vermeintlich zu exekutieren. Dort forderte ich ihn mit einer Handbewegung auf: ,Hau ab!’ Der Rotarmist – völlig verdutzt – verschwand im Gebüsch, und ich schoss mit dem Gewehr zweimal auf einenTelegrafenmasten.“

Diese beiden für mich menschlich anrührenden Rückblenden in den von Hitler aus rassistischen und Lebensraumgründen inszenierten Vernichtungsfeldzug im 2. Weltkrieg gegen das angeblich slawische Untermenschentum, eingeschlossen auch das Wissen um die Dimension der Gegnerschaft Deutschlands und Russlands im 1. Weltkrieg, verstärkten meine Motivation an einem gewinnbringenden menschenwürdigen Zukunftsweg zwischen beiden Völkern mitzuwirken, denn „wer aus der Geschichte nichts lernt, ist verdammt, sie zu wiederholen.“ (Madariaga). Durch das vielfältige Engagement der „Deutsch-Russischen Gesellschaft“ in Ettlingen, der Aktion „Die Polizei hilft“, der „Russisch-Deutschen Gesellschaft“ in Gatschina, der eindrucksvollen Partnerschaftsarbeit der Schulen und der konstruktiven Austauschtätigkeiten der jeweiligen Senioren Organisationen sowie der kommunalen Beistandshilfen dort und hier wird die inzwischen bewältigte Geschichte und die zwischen­menschliche, die kulturelle und die auf breite praktische Zusammenarbeit angelegte Gegenwart lebensnah auf die nächste Generation übertragen.

Beste Erinnerung spielt sich bei mir ein, wenn ich anlässlich der 20- jährigen Städtepartnerschaft Ettlingen-Gatschina im September 2011 zurückdenke, gefeiert in Gatschina. Aus Ettlingen reiste eine offizielle kommunale Delegation unter Leitung der Oberbürgermeisterin Gabriela Büssemaker an. Aber auch die DRG und der Seniorenbeirat waren bei diesem Jubiläum stark vertreten. Neben dem umfänglichen amtlichen Programm einschließlich des jährlichen Stadtfestes und des Besuches in der Großstadt St.Petersburg waren besonders die kleineren Begegnungen beeindruckend, so in der Schule des Dritten Alters (= Senioren-Begegnungsstätte). Gleich zu Beginn wurden die Ettlinger von Damen in traditioneller Tracht im Haus für die Waisen mit Brot und Salz betont herzlich begrüßt. Im nächsten Haus wartete man sinnig auf mit Beethovens „Ode an die Freude:“ nach Schillers Text: „Alle Menschen werden Brüder.“ Gefolgt von einer wohlschmeckenden Bewirtung und vielen ertragreichen Gesprächen wurden im Garten noch Freundschaftsbäume gepflanzt als sichtbarer Beitrag für eine friedliche Welt.

Dann waren da die aufschlussreichen Gespräche mit Dorothea….. , Gespräche über viele intensiv erlebte und gelebte Jahrzehnte. Darin waren eingeschlossen die wechselnden politischen Systeme, die auch das persönliche Leben mit Höhen Tiefen durchwühlten. Jeder zeigte in seiner Biographie seine Wege, Umwege und auch Irrwege auf, hoffend auf gute Fahrstraßen in die Zukunft hinein. Nicht zu vergessen hier die großartige Gastfreundschaft im Hause von Dorothea!

Wenn in diesem Sommer 2014 wieder Jugendliche aus Gatschina in Ettlingen wirkten und sich wohl fühlten, wenn Gatschina beim Ettlinger Marktfest auf der Europäischen Meile mit seinen Angeboten abermals vertreten war, so kann sich die DRG zu ihrem 25-jährigen Jubiläum wahrhaft mit ihrer lebendigen Partnerschaftsarbeit über ein viertel Jahrhundert hinweg in ein Wort von Bundespräsident Joachim Gauck einordnen:

„Europa ist eine zur Institution gewordene Lehre aus der Geschichte!“

Vor Wochen schrieb die siebzehnjährige Anna Fedorchenko aus Gatschina meiner Frau und mir:

„Am 27. Juli fliege ich nach Baden-Württemberg, um noch einmal am Workcamp des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes der Kriegsgräberpflege teilzunehmen. Vom 12.-29. August werde ich ein Praktikum bei den Stadtwerken Ettlingen machen. Ich warte mit Ungeduld auf meine Reise nach Deutschland und auf ein Wieder­sehen mit Ihnen. “

Ich denke, hier ist jedes Wort substanziell gewonnene Zukunft, und das mit dem Herzen geschrieben.

Ein großes Dankeschön gebührt Gerhard Laier, der mit unermüd­lichem Impetus seit 14 Jahren als Vorsitzender die Deutsch- Russischen Gesellschaft leitet und dabei auf den hohen ideellen und materiellen Einsatz aus der Mitgliedschaft rechnen konnte und kann. Der dänische Philosoph Kiekegaard prägte den Satz:

„Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber leben muss man es vorwärts!“ Ich denke, die Lehren aus dem Rückwärts haben wir verstanden und produktiv die Konsequenzen gezogen. Jetzt geht es darum, ein weiter gutes Vorwärts zu gestalten!“ Also mit Wohlwollen, Kraft und Zuversicht voran in die nächsten Jahrzehnte!

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