Aktion am Ettlinger Seehof zum zehnjährigen Bestehen der Verbindung Ettlingen-Gatschina

Birken als Symbol der Partnerschaft gepflanzt

Schüler stimmten mit russischen und deutschen Liedern auf die Arbeit ein /Wald wird erweitert

 „Wenn die Jäger da sind, kann der Wald nicht weit entfernt sein“, meinte Bürgermeister Werner Raab als die Jäger ihre Waldhörner ertönen ließen. Da aber am Seehof Ettlingen noch kein Wald vorhanden ist, kamen dort am Samstag nahezu 30 Delegierte aus Gatschina und viele Bewohner Ettlingens zusammen, um einen zu schaffen. Aus Anlass der Festlichkeiten zur zehnjährigen Partnerschaft zwischen Ettlingen und Gatschina griffen alle zum Spaten und pflanzten am Seehof 20 Birken, jeweils zehn eine der beiden Städte.

 „Gerade die Nordeuropäer haben eine tiefe Beziehung zum Wald“, meinte Raab. Mit der Pflanzaktion solle ein Zeichen der Freundschaft zwischen den Städten gesetzt werden. Auch Bürgermeister Bogdanov aus Gatschina gab seiner Freude über den gemeinsamen Einsatz Ausdruck. „Im Sommer, wenn die Sonne scheint, kommen wir dann zum Gießen“, sagte er und motivierte die Anwesenden zum Anfangen: „Auf jetzt – die Schaufel in die Hand.“

Organisator der Pflanzaktion war Ettlingens Umweltbeauftragter Henrik Bubel. Der Kulturdialog zweier Länder sei hier mit Naturschutz und Ökologie verbunden worden, kommentierte er. Dadurch sei die Aktion ein Agenda-Prozess. „Die Birke eignet sich für diesen Standort besonders gut“, begründete Bubel die Wahl der Baumart. Sie sei anspruchslos und in deutschen wie in russischen Wäldern heimisch.

Schüler der zweiten und dritten Klasse der Pestalozzi-Schule stimmten auf die Arbeit ein. Zusammen mit Lehrerin Ulrike Fuß hatten sie eigens deutsche und russische Lieder eingeübt, zu denen sie auch tanzten. Sie wurden für ihre Darbietungen mit Jubel von den Anwesenden beider Nationen gleichermaßen belohnt. Kinder und Erwachsene pflanzten die kleinen Birken schließlich in vorgefertigte Löcher am Rande des Rückhaltebeckens. Bis zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft werde der Birkenwald langsam erweitert, so Raab.

Акция в эттлинговском Зеехофе, посвященная 10-ой годовщине установления связей между Эттлингеном и Гатчиной.

Посадка берез как символ партнерства

Запевая русские и немецкие песни, школьники принялись за работу / Лес расширяется

 Эттлинген. „Если есть охотники, значит недалеко и лес“ – заявил бургомистр Вернер Рааб, когда охотники затрубили в свои рога. Но поскольку вблизи эттлингенского Зеехофа нет леса, в субботу там собрались вместе, чтобы заложить новую рощу, 30 посланников Гатчины и множество местных жителей. В связи с празднованием 10-летия установления партнерства между Эттлингеном и Гатчиной все взялись за лопаты и посадили в Зеехофе 20 берез, по 10 на каждый город.

 „Именно жители Северной Европы обладают особенной привязанностью к лесам“ – высказал свое мнение Рааб. Посадка деревьев становится знаком дружбы между городами. Бургомистр Гатчины Богданов также выразил свою радость в связи с проведением этой совместной акции. „Летом, когда пригреет солце, мы придем их полить“ – сказал он и призвал присутствующих начать работу: „А теперь – лопаты в руки.“

 Организатором мероприятия по посадке берез был уполномоченный по охране окружающей среды Эттлингена Генрик Бубель. Как он прокомментировал это событие,

в данном случае темой культурного диалога между странами стала экология и защита

природы. Тем самым эта акция становится составной частью общей программы действий. Бубель обосновал выбор дереьев для посадки тем, что „Береза особенно удачно подходит для этой местности“. Она непритязательна и успешно приживается как в немецких, так и в русских лесах.

 В этом мероприятии приняли участие школьники вторых и третьих классов школы имени Песталоцци. Специально для этого они разучили со своей учительницей Ульрике Фус немецкие и русские песни, во время исполнения они также танцевали. Наградой за их выступление было ликование, выраженное в равной мере представителями обеих наций. В конце концов дети и взрослые посадили березовые саженцы в уже подготовленные на краю резервного водоема ямки. Как сказал Рааб, к 20-летней годовщине установления партнерства березовая роща будет понемногу расширяться.

Wer kommt, wenn die Sonne scheint, zum Gießen?

Junge Birken beim Seehof, Symbole der Städtepartnerschaft Ettlingens mit dem russischen Gatschina, sind eingegangen

(Sommer 2005)

„Eine weiße Birke steht vor meinem Haus“ sang Ivan Rebroff, der Sänger mit dem russischen Namen, mit tiefem Bass und fast eine ganze Nation bekam Sehnsucht nach den Weiten Russlands. Der Stadt Ettlin­gen war eine Birke nicht genug: Gleich 20 wei­ße Birken sollten die tiefe Freundschaft mit der russischen Partnerstadt Gatschina unterstrei­chen. Und zwar dauerhaft am Seehof. Rückblende: Herbst 2002 in Ettlingen. Gatschinas OB Bogdanov und BM Werner Raab greifen schweißtreibend mit Schwung zum Spaten. Sie pflanzen zusammen mit anderer Prominenz aus der russischen Partnerstadt und Ettlingen 20 junge Bäume. Ziel dabei: Es soll ein Birkenwäldchen entstehen, das an das zehnjährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Gatschina und Ettlingen erinnert. Heute, fast vier Jahr später, ist auf der aus­gesuchten Wiesenfläche beim Seehof weit und breit von den Bäumen nichts mehr zu sehen. Die Birken sind nur wenige Monate nach der Pflanzung schlicht eingegangen. Dabei hatte die Ettlinger Forstabteilung 2002 zum „klei­nen Jubiläum“ versichert, sich um das neue Wäldchen zu kümmern. Blättern wir aber den BNN-Bericht von 21. Oktober 2002 noch einmal auf: Mit der Pflanz­aktion solle ein Zeichen der Freundschaft zwi­schen den Städten gesetzt werden, stand da ge­schrieben. Und wörtlich ging es dann weiter: „Auch Oberbürgermeister Bogdanov aus Gat­schina gab seiner Freude über den gemeinsa­men Einsatz Ausdruck. „Im Sommer, wenn die Sonne scheint, kommen wir dann zum Gie­ßen“, sagte damals der russische Gast und mo­tivierte die Anwesenden zum Anfangen: „Auf jetzt – die Schaufel in die Hand.“Organisator der Pflanzaktion war Ettlingens damaliger Umweltbeauftragter Henrik Bubel. „Die Birke eignet sich für diesen Standort be­sonders gut“, begründete Bubel 2002 in dem besagten BNN-Artikel die Wahl der Baumart. Sie sei anspruchslos und in deutschen wie in russischen Wäldern heimisch, „Bis zum 20- jährigen Bestehen der Partnerschaft wird der Birkenwald langsam erweitert“, versprach dann BM Raab. Reagiert auf die Pflanzmalaise hat bis heute niemand von der Stadtverwaltung. Wahr­scheinlich hat man sich allzu sehr darauf ver­lassen, was über die Birke in einer einschlägi­gen Enzyklopädie steht: „Sie ist der wider­standsfähigste Baum.“ Oder hat man die Wor­te von OB Bogdanov „Im Sommer komme man zum Gießen vorbei“ allzu wörtlich genommen und geglaubt, das neue Wäldchen sei bei den 2 500 Kilometer entfernt wohnenden russi­schen Freunden in besten Händen und nie­mand aus Ettlingen müsse mit der Gießkanne vorbeikommen? Vielleicht ist die Antwort aus besagter Enzy­klopädie zu entnehmen: „…die Birke ist eine große Hilfe bei Beziehungsproblemen bezie­hungsweise verschafft tiefe Einblicke Bezie­hungen zu verstehen.“ Vermutlich ist da eini­ges aufzuarbeiten, wenn das Symbol einer Partnerschaft so herabgekommen ist. Aber da spendet die Mythologie über den Baum eben­falls Trost: Die Birke gilt als Symbol des be­dingungslosen Neubeginns und der Wiederge­burt. Da kann es um die Partnerschaft zwi­schen Ettlingen und Gatschina nicht schlecht bestellt sein, wenn Henrik Bubel gegenüber den BNN ankündigt, die Stadt werde 20 neue Birken an der wüsten und leeren Stelle im Herbst neu pflanzen. Bis dahin sollte dann vor dem nächsten heißen Sommer geklärt sein, wer für das Gießen verantwortlich ist.

(BNN, Johannes-Christoph Weis)

 

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