Besuch von Deutschlehrerinnen

Projekt „Dornröschen“ – Weiterbildung von Deutschlehrerinnen

 
Denis Rochev, vormals Deutschlehrer am Apex Gymnasium in Gatschina, organisierte zweimal Schüleraustausch mit dem Eichendorff Gymnasium, zuletzt im Februar 2014.
Im Jahre 2012 war er Preisträger des Goethe-Instituts in der Kategorie „Beste/r Deutschlehrer/in an Schulen mit Deutsch als 2. Fremdsprache“. Im Jahr 2014 gelangte er unter die 5 besten Lehrer Russlands, ein Wettbewerb der jährlich auf der Kreis-, Gebiets und Landesebene ausgetragen wird.
Im Juni 2017 wurde Denis Rochev zum Direktor des Bildungszentrums „Intellekt“ in St. Petersburg ernannt, eine Einrichtung, in der besonders begabte Schüler mehrmals im Jahr gefördert werden. Zusätzlich ist Denis Rochev für die Weiterbildung für Deutschlehrkräfte am Leningrader Fortbildungsinstitut tätig, seit Deutsch als 2. Fremdsprache an Schulen im Leningrader Gebiet eingeführt wurde. Vielen LehrerInnen, die Deutsch zuletzt an der Uni oder Hochschule gesprochen haben und immer nur Englisch unterrichteten, wurde angeboten, Deutsch als Fach zu unterrichten. Denis Rochev führt diesen Fortbildungskurs für die “Dornröschen” durch, in dem nicht nur die Sprachkenntnisse aufgefrischt werden, sondern auch moderne methodisch-didaktische Tipps und Tricks zum Unterricht vermittelt werden. Mit Denis Rochev vereinbarten wir, dass eine Gruppe von 8 Lehrerinnen nach Ettlingen kommt, um das Land, dessen Sprache sie unterrichten, kennenzulernen. Vom 29.11. bis 7. Dezember haben wir diese Gruppe privat untergebracht und unterstützen beim Programm.

Amtsblatt Ettlingen · 12. Dezember 2019

Vom 30.11.- bis 7.12. waren neun Personen aus dem Leningrader Gebiet zu Gast in Ettlingen. Dieses Mal acht Lehrerinnen mit ihrem Seminarleiter Denis Rochev. Bei ihm absolvieren sie derzeit in St. Petersburg einen Fortbildungskurs, um ihre Deutschkenntnisse aufzufrischen, damit sie danach in Russland für Deutsch als zweite Fremdsprache einsetzbar sind. Die Lehrerinnen, für die es teilweise der erste Auslandsaufenthalt war, sollten darüber hinaus Land und Leute kennenlernen, um diese Eindrücke später ihren Schülerinnen und Schülern vermitteln zu können. Den Flug finanzierten die Teilnehmerinnen selbst; bei Verpflegung und Fahrten vor Ort half die DRG mit. Untergebracht waren alle in Gastfamilien. 

Denis Rochev und Mitglieder der DRG hatten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Der erste Tag des Aufenthaltes diente dem Kennenlernen und wurde mit den Gastfamilien für Erkundungen in der Region genutzt. 

Montag, 2.12. begann mit einer Einführung in das Deutsche Schulwesen durch den Schulleiter des AMG, Herrn Obermann. Im Anschluss hatte Lehrerin Frau Lundberg Unterrichtshospitationen in verschiedenen Gymnasialklassen organisiert. Am Nachmittag fuhr die Gruppe nach Baden-Baden, machte dort eine Stadtrallye mit Aufgabenstellungen und besuchte den dortigen Weihnachtsmarkt. 

Dienstag, 3.12. gestaltete Herr Stöcklin, ein ehemaliger Gymnasiallehrer des Eichendorfgymnasiums, einen kulturhistorischen Gang durch Ettlingen. Der Nachmittag war zur freien Verfügung. 

Am Mittwoch, 4.12. wurde Karlsruhe als Stadt des Rechts anhand verschiedener Stationen erkundet. Nachmittags wurde der Gruppe das Berufliche Schulwesen Deutschlands am Beispiel der Carl-Benz-Schule Karlsruhe mit ihren zahlreichen technischen Ausbildungsberufen vorgestellt. Die Ausstattung der Schule und die Arbeitsmöglichkeiten der Schüler dort im Theorie- und Werkstattunterricht haben den russischen Pädagoginnen großen Eindruck gemacht. Und natürlich durfte der Weihnachtsmarkt mit dem fliegenden Weihnachtsmann nicht fehlen. 

Donnerstag, 5.12. begann mit einer Fahrt durchs Neckartal. Das schöne Wetter wurde mit einem Spaziergang auf dem Philosophenweg mit Blick von oben auf das Panorama von Heidelberg und den Neckar genutzt. Schloss und Altstadt mit Weihnachtsmarkt wurden im Anschluss noch näher erkundet. 

Am Morgen des 6.12. mussten einige Damen beim Anziehen ihrer Stiefel zunächst feststellen, dass der Nikolaus da war. Das Tagesprogramm begann mit einer Stadtrallye durch Ettlingen. Bei den einzelnen Aufgaben mussten auch Bürger befragt werden. Danach ging es mit der Albtalbahn zur Klosterruine Frauenalb und nach Bad Herrenalb. Anlässlich einer Rast auf einer Hütte kamen die Damen in den Genuss einer regionalen Spezialität, nämlich Schwarzwälder Kirschtorte. Der Nachmittag wurde in der Therme verbracht und diente der Entspannung und dem Ausgleich nach dem anstrengenden Laufprogramm vom Vortag. Bei einem gemeinsamen Abschlussabend der Gruppe mit ihren Gastgeberinnen und Gastgebern im Lauerturmstüble klang die Woche mit deutschen und russischen Volksweisen aus. 

Am Samstagvormittag musste noch nachgeholt werden, was bisher zu kurz kam: Einkaufen in Ettlingen. Danach fanden sich alle gegen 15 Uhr auf dem Karlsruher Hauptbahnhof ein, um die Heimreise anzutreten. Die Woche hatte die Erwartungen der Lehrerinnen wohl übertroffen. Ganz erfüllt von vielfältigen Eindrücken bedankten sie sich herzlich. Und wieder sind sich Deutsche und Russen ein Stück nähergekommen.

 

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