Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine veranlassen uns als Deutsch-Russische Gesellschaft
Ettlingen e.V. zu einer Stellungnahme. Wir sind tief betroffen vom Einmarsch russischer Truppen in
die Ukraine und verurteilen diesen Überfall auf das Schärfste. Er stellt einen Bruch des
Völkerrechts dar und kann durch nichts gerechtfertigt werden.
Wir haben daran geglaubt, dass Putin niemals in Wirklichkeit über die Ukraine, über das
Brudervolk der Menschen in Russland, herfallen würde. Und dass der ganze Aufmarsch nur als
politisches Druckmittel gedacht war. Wir haben uns getäuscht. So eine Enttäuschung tut weh.
Wir haben in persönlichen Begegnungen erlebt, dass die Menschen auch in Russland eine tiefe
Abneigung gegen Krieg entwickelt haben. In Bezug auf uns Deutsche haben sie stets zwischen
den Taten der Nationalsozialisten im Krieg und der Bevölkerung des Nachkriegsdeutschlands
unterschieden. Sie haben es uns leicht gemacht, nach diesen verhängnisvollen Jahren wieder
freundschaftlich die Hand zu reichen.
Unsere vielfältigen fruchtbaren Begegnungen mit russischen kommunalen Vertretern, Personen in
der Sozial-, Alten- und Behindertenarbeit, Kirchenvertretern, Pädagoginnen, Praktikanten und
Schülern aus dem Gebiet Gatschina haben die informellen und freundschaftlichen Bande
zusammenwachsen lassen.
Zwei unserer Mitglieder, die im letzten November eine Woche in Gatschina waren, berichteten
über die Freude des Wiedersehens, von großem Interesse und herzlicher Gastfreundschaft. Dies
ist Ausdruck von drei Jahrzehnten gepflegter Beziehungen.
Nach den jüngsten Ereignissen hat die Welt einen anderen Blick auf Russland. Das fast weltweit
verurteilte Vorgehen der russischen Regierung wird Auswirkungen auf viele gesellschaftliche
Bereiche haben, von gemeinsamen Sportveranstaltungen über Schüleraustausch, von
wissenschaftlicher Zusammenarbeit bis zur Raumfahrt.
Mit all unseren Gedanken und guten Wünschen für Schutz, Unversehrtheit, Ruhe und eine sehr
schnelle Beendigung des Krieges sind wir bei allen Menschen in der Ukraine.