WilhelmRöpke-Schule
Schüleraustausch 5.-15. September 2007, Wegbereiter einer funktionierenden Partnerschaft
Seit 16 Jahren besteht der Austausch der Wilhelm-Röpke-Schule mit der Schule Nr. 4 in Gatschina. Noch zu Sowjetzeiten leistete sie regelrecht Pionierarbeit: die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler waren so begeistert von der überwältigenden russischen Gastfreundschaft, dass sie die gesamte Schule mit dem „Gastschina-Virus“ infizierten: Dabei konnten sie auf die große Unterstützung der Stadt Ettlingen und ihres Oberbürgermeisters Herrn Offele, sowie der Deutsch-Russischen Gesellschaft zählen.
In den letzten 16 Jahren wurde viel humanitäre Hilfe geleistet. Viele, viele Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schüler machten sich auf den Weg in die russische Partnerstadt.
Viele bis heute stabile Freundschaften entstanden, drei russisch-deutsche Ehen wurden geschlossen. Und die guten Rahmenbedingungen blieben erhalten: Seit vier Jahren beteiligt sich auch das Gymnasium Langensteinbach erfolgreich an unserem Austausch.
Wie jedes Jahr wurden die Schülerinnen und Schüler, die am Austausch teilnehmen, durch einen vierwöchigen Kurs in russischer Sprache und russischen Gebräuchen, Politik und Geschichte auf ihre Zeit in Russland vorbereitet.
Die Aufteilung der Schüler auf die Familien funktionierte, wie inzwischen schon gewohnt, sehr gut. Das Programm war sinnvoll ausgearbeitet worden: Stadtrundgang in Gatschina, Empfang durch den Bürgermeister, Schulbesuch von Schule Nr. 4 und Schule Nr. 2, Fahrten nach St. Petersburg: Stadtrundfahrt, Besuch der Erlöserkirche, der Ermitage, der Peter- und Paul Festung, nach Puschkin: Schloss- und Parkbesuch und nach Peterhof. Besonders berührte die Schülerinnen und Schüler der Besuch des Mahnmals der dreijährigen Besetzung von Leningrad. Sie legten dort Blumen nieder und gedachten der Opfer.
Wir wurden immer von Mitgliedern der Russisch-Deutschen Gesellschaft Gatschina begleitet.
Auch diese Zusammenarbeit hat sich bewährt, ebenso wie die zu Hause mit der Deutsch-Russischen Gesellschaft. Wir haben stets viel Unterstützung erhalten, und in den vergangenen 16 Jahren sind stabile Freundschaften entstanden, ohne die ein Austausch langfristig nicht durchzuführen ist.
Ein weiterer Gegenbesuch der russischen Gruppe ist für das Schuljahr 2007/2008 geplant.
Bericht von Schülern zum Besuch in Gatschina
Insgesamt 14 Schüler/Innen des Gymnasiums Karlsbad und der Wilhelm-Röpke-Schule aus Ettlingen entschlossen sich, an einem Schüleraustausch nach Russland teilzunehmen.
Die Reise ging nach Gatschina, der Partnerstadt Ettlingens, die ca. 25 km südlich von St. Petersburg liegt. Die Gastfamilien empfingen uns am Flughafen, um uns willkommen zu heißen. Wir wohnten in den Familien, was uns einen guten Einblick in den russischen Alltag ermöglichte. Die Gastfreundschaft war überwältigend.
Nach dem ersten Tag in unseren Gastfamilien begann das Programm. Als erstes wurden wir vom Bürgermeister Gatschinas im Rathaus empfangen. Nachmittags besichtigten wir das Schloss von Gatschina, sowie das Priorat.
Eine weitere interessante Erfahrung waren die Besuche der Schule Nr. 2 und der Schule Nr. 4. Die Partnerschule unseres Gymnasiums ist die Schule Nr. 2, mit ca. 1000 Schülern von der 5. bis zur 11. Klasse. Der Unterricht findet dort in den Zimmern der Lehrer statt, die liebevoll in Eigenarbeit gestaltet sind. Schöne Tapeten, Vorhänge, Bilder und viele Pflanzen sorgen für ein gutes Lernklima in den Klassenzimmern, was zusätzlich durch eine Klassenstärke von nur ca. 25 Schülern verstärkt wird. Mädchen und Jungen haben gemeinsam Unterricht, Ausnahmen sind der Handarbeitsunterricht, an welchem nur Mädchen teilnehmen und der Technikunterricht für die Jungen. Der „erweiterte Unterricht“ in den Hauptfächern und allen naturwissen-schaftlichen Fächern findet jeweils mit der halben Klasse statt! Wir als Gastschüler nahmen an verschiedenen Stunden teil und wurden auch sofort mit einbezogen. Unter anderem hatten wir in einer Handarbeitsstunde Püppchen herzustellen.
An den verbleibenden Tagen führten uns unsere Ausflüge nach St. Petersburg und Umgebung. Der Name „Venedig des Nordens“ ist völlig gerechtfertigt, da St. Petersburg von zahlreichen Flüssen und Kanälen durchzogen ist. Selten sahen wir so viele Paläste, Kirchen, Museen und Schlösser auf einmal und so dicht aneinander gebaut. Auf unserem Programm standen die weltbekannte Ermitage, die Peter- und Paul-Festung und die Erlöserkirche. Das erst vor kurzem wieder aufgebaute Bernsteinzimmer in Puschkin sowie Peterhof waren sehr beeindruckend. Besonders berührte uns der Besuch des Mahnmals der dreijährigen Besetzung von Leningrad. Wir legten dort Blumen nieder und gedachten der Opfer.
Frau Heike Günther hat uns dankenswerterweise begleitet und war uns eine große Hilfe bei der Verständigung. Zusammen mit den Lehrerinnen Frau Angela Aschbacher-V. und Frau Helga Hinse war das Dreamteam komplett.
Uns allen werden die Eindrücke der zehntägigen Reise in guter Erinnerung bleiben und es ist nicht ausgeschlossen, dass wir eines Tages wieder nach Russland reisen werden.
Katharina Friedl, Sebastian v. Hornung