Stadträte vertraten Ettlingen in der Partnerstadt
Gatschina/Ettlingen. Oberbürgermeister Josef Offele war auf Lehrfahrt mit dem Gemeinderat in Italien, Bürgermeister Reinhard Frank erkrankte kurzfristig: So übernahmen zwei Stadträte die Repräsentation Ettlingens beim großen Fest ihrer russischen Partnerstadt Gatschina. Wenige Stunden vor dem Abflug nach Sankt Petersburg erfuhren Marion Eble (CDU) und Dr. Heinz Posluschny (SPD) von ihrer Aufgabe, der Stadt Gatschina zur Verleihung der Stadtrechte vor 200 Jahren zu gratulieren. Unterstützt wurden sie dabei von Eugen Faas. Der Leiter der Volkshochschule fungierte als Dolmetscher. Die Stadt Gatschina stellte noch Ludmilla Novikova, bei engagierten Ettlinger Gatschina-Freunden durch mehrere Besuche an der Alb bekannt, als weitere Übersetzerin zur Seite.
Bürgermeister Illijn holte die drei Deutschen persönlich mit dem Auto vom internationalen Flughafen in Sankt Petersburg ab. Vor Ort in Gatschina erwartete die Ettlinger ein pralles Programm, das für private Erkundigungen während des dreitägigen Aufenthaltes wenig Zeit ließ.
Eröffnet wurden die Feierlichkeiten mit einem Gang zur Pauluskathedrale, wo der
dortige russisch-orthodoxe Priester in Anwesenheit des Gouverneurs des Sankt Petersburger Gebietes und von Oberbürgermeister Bogdanov seinen Segen gab. Anschließend ging es zum Schloß, wo auf dem riesigen Vorplatz ein Festreigen ablief, der geprägt war von historischen Uniformen, Tänzen und Musik. Mit einem Spiel wurden die Veränderungen in der Stadt von der Zeit Paul I. bis heute dargestellt. Nicht ganz glücklich für die Ettlinger Repräsentanten liefen die Grußworte an das Geburtstagskind vor vielen hundert Menschen ab: Der Zeremonienmeister übersah die beiden Stadträte, so daß unversehens Eugen Faas die Glückwünsche für Ettlingen überbrachte.
Dies konnte dann bei einem Empfang von Oberbürgermeister Bogdanov am‘ nächsten Tag im Rathaus von Gatschina ausführlich nachgeholt werden. Posluschny sprach die Grußworte, Eugen Faas deklamierte eine Urkunde von Oberbürgermeister Offele, und Marion Eble übergab den Scheck in Höhe 3 000 Mark als Geschenk für die Anschaffung eines Klaviers, das in einer der Musikschulen Gatschinas aufgestellt werden soll.
BNN jcw 28./29.09.1996